Das Warum

Das Warum

ist immer die große Frage.
Warum verändert man etwas in seinem Leben oder, schlimmer noch: Warum verändert man sich?

In irgendeinem Bereich schwillt der Leidensdruck so an, dass es gar nicht mehr anders geht. Eine Veränderung tritt dann zwangsweise ein.
Mir ist bisher noch niemand begegnet, der aus purer Zufriedenheit grundlegende Strukturen verändert hat.

Also. Warum habe ich mein Leben verändert und mich selbst umgetopft und eingepfalzt?
Der Klassiker. So wie es war, ging es auf keinen Fall weiter.
Allerdings geht es weiter. Ob du willst oder nicht.

Nun bin ich bereits ein Jahr umgetopft. Habe ich Wurzeln geschlagen?
Auf die lästige Frage, wo meine Wurzeln denn so sind, antworte ich immer: In meiner Handtasche. Und verschweige dabei den Fakt, dass ich selten eine Handtasche dabei habe.
Die Antwort ist Nein.
In meinem mittellangen Leben bin ich viel umher gezogen, so dass ich nie einen Sinn darin sah, Wurzeln an einem beliebigen Ort zu haben. Meine Klamotten, meine paar Möbel nehme ich doch auch mit.

Geben wir diesem Titel einen weiteren Sinn:
Warum dieser Blog? Warum noch mehr Daten in die Welt müllen? Ein privates Tagebuch täte es doch auch.
Stelle ich diese Frage anderen Tagebuchblogschreibern, dann kommt ganz häufig die Antwort: Ist doch schön, wenn jemand hier mitliest oder kommentiert; ich möchte die Menschheit an einem Teil von mir teilhaben lassen; ich habe ganz tolle Informationen mit sehr viel Mehrwert für andere; und so weiter.
Bullshit.
Es ist das eigene Ego und sicher auch das eigene Leiden, warum man irgendwelche Gedanken an die Außenwelt trägt. Man will gesehen und gelesen werden. Man will sich darstellen, was hervorragend in den Netzwerken funktioniert, in denen man alles, nur nicht man selbst sein kann.

Ich denke, man will nicht allein sein in seinem Kopf.
Ich denke, ich will nicht allein sein in meinem Kopf.

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