Heuhaufen

Heuhaufen

Seit Tagen oder Wochen schon ist mein interner Heuhaufen so groß geworden, dass ich nicht mal mehr die Heugabel darin finde.
Nicht mal das Schreiben von hier unveröffentlichten Beiträgen hat zum Entwuseln beigetragen. Das nervt schier noch mehr als das Nichtschreiben.
Alles (was auch immer das ist) fühlt sich nach Umbruch an. Oder Aufbruch. Oder nur Bruch.
Alles hat seine Zeit, sagt man so vor sich hin, ohne wirklich darüber nachzudenken, was genau das bedeuten kann.
Mein innerer Kompass möchte sich neu ausrichten und plötzlich ist überall Norden und die Nadel findet keine Richtung.
Dafür, dass die Zeit an sich vermutlich unendlich ist, enden dennoch Zeiten. Zumindest die, die an irgendetwas verhaftet sind. An Dingen, an Menschen.
Aktuell sind mir die Menschen am liebsten, die mich in Ruhe lassen.
Ein sehr sehr kurzer Gedankenblitz taucht auf, dass ich den Menschen, die mich erstaunlicherweise mögen, mit dieser Distanz vielleicht weh tun könnte.
Allerdings tut es mir mehr weh, mich mit Menschen (oder Dingen, oder Nachrichten, oder sonstige vor allem Interaktionen) über das absolut notwendige Maß hinaus zu beschäftigen.
Weh tun ist gewiss ein unpassender Begriff, also auf mich bezogen, mir fällt nur gerade kein besserer ein.
Ich versuche mich also neu auszurichten. Die Richtung ist eindeutig, nämlich unklar.
Aufgestaut fühle ich mich und kein wirklich entlastendes Ventil in Sicht. Es erscheint mir leichter, alles mögliche hinter mir zu lassen. Vielleicht ist aber auch genau das die nötige Neuausrichtung. Ein Umzug mit Wohnsitz Nummer 29 wäre auch eine Option und dabei alles in der alten Wohnung lassen bzw. verlassen. Ob Mietnomaden das so machen? Weil sie einen inneren Drang haben? Oder sind das einfach nur Menschen mit parasitärem Lebensstil, die als Zecke von Hier nach Dort ziehen, aussaugen und das Opfer dann einfach zurücklassen?
Ok, zurück zum ursprünglichen Heuhaufen. Immer diese Gedankenablenkungen. Die gehen mir auch aufn Geist.
Wo war ich jetzt.
Ausrichten und endende Zeiten.
Nicht nur irgendetwas oder irgendwen hinter mir zu lassen, sondern dann auch als innerer Eremit existieren. Am liebsten auch als äußerer.

Die Zeit endet nicht. Sie ändert sich.
Aber vielleicht ändere ich nur die Zeit.

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