Reden

Reden

Ich bin halt so.
Es ist sehr einfach, sich mit diesen Worten aus allem möglichem herauszureden. Oder sich etwas selbst schönzureden. Und ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe diese Worte gerne selbst genutzt, nur in sogar abschwächender Form: Ich bin halt so geworden aus Gründen.
Ja, das ist richtig. Ich wurde so, wie ich bin. Aus welchen Gründen auch immer.
Und aus Gründen habe ich auch übersehen wollen, dass die Verantwortung, anders zu werden und sein zu können, bei mir selbst liegt.
Ob es ein Schönreden ist, wenn ich nun sage: Die Zeit muss gekommen sein, damit man Erkenntnisse erlangt und sich verändern will.
Keine Ahnung, ja und nein.
Denn mit der Zeit kommt eben auch bei mir zumindest die Selbstreflektion und das Hinterfragen. Und das Nachdenken und das ehrliche Nachfühlen. Ja, schon wieder der Schmonz. Ich kann mich teilweise selbst nicht mehr hören. Oder fühlen, wenn es schon wieder um diese ganzen Innereien geht. Vermutlich brauche ich deswegen auch eine abdriftende Pause in fremde Welten zu meinen protagonistischen Freunden. Was ne geile Selbsterkenntnis. Hui. Aber ok, hat auch seinen Zweck, denn von mir selbst weiß ich, dass all meine Erkenntnisse und solche, die es noch werden wollen, ihre Zeit im Separee meines Unterbewusstseins benötigen, damit auch was brauchbares dabei heraus kommt.

Letztlich spielt es für mich keine Rolle, ob man mal wieder ich sich Dinge redet: Einreden, Herausreden, Schönreden, Ausreden, Überreden, und so weiter.
Vielleicht dienen all diese Reden auch einem Zweck. Sich selbst keine Reden mehr zu gestatten, sondern hinzusehen.

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