Voll

Voll

Chronisch voll, mein Kopf.
Und manchmal eher ständig so voll, dass ich nicht weiß, wo und mit was ich beginne.
Meistens hält dieser beschissene Zustand relativ kurz an. Stundenweise.
Und recht selten muss ich diesen Mist auch mal einen oder zwei Tage aushalten.
Neu ist, dass dieser mentale Scheißhaufen seit Wochen sei ehrlich – es sind Monate! schon anhält.
Im Alltag reiße ich mich zusammen, erledige das absolut Notwendige und breche anschließend innerlich zusammen, begleitet vom absoluten Versagensgefühl.
Gefundenes Fressen für Psychotherapeuten, hm?
„Oooh, du hast jeden Tag eine Maske auf, ist das nicht anstrengend, Liebes. Du musst einfach nur mehr auf dich aufpassen und dich gut um dich selbst kümmern, Liebes. Mach Dinge, die dir gut tun, Liebes. Du darfst ganz einfach du selbst sein, Liebes. Tschakka, Liebes.“
Fick dich, Liebes. Ich kenne dieses ganze Geschwafel in- und auswendig. Therapier dich lieber selbst, Liebes. Ich finde meinen eigenen Weg. Ob mit oder ohne Unterstützung eines Profis mit hübschen vintagetauglichen Diplomen an der Wand, um das eigene Selbst zu stabilisieren, weil es der einzige Beweis ist, dass man zu etwas taugt wird resp. ist der Weg holprig, schwer und durchaus steinig und dornig.

Der einzige Weg da raus ist der Weg hindurch.

Ich fang mal mit Kaffee an.
Und meide weiterhin Menschen, so gut es nur möglich ist.
Sehr geil fände ich es, wenn ich die Ressourcen hätte, um mein eigenes Einkaufszentrum zu haben, in dem mir niemand auf den Sack geht, wenn ich mich endlich zum Einkauf überwunden habe.
Nein, eine Lieferung von Supermärkten ist ausgeschlossen, weil ich dann ja auf jemanden warten müsste, der mir meine Dinge bringt und dann fehlt vielleicht was oder es ist das falsche Zeug dabei oder es ist nicht die Marke und überhaupt müsste ich dann ja nicht nur eine Liste abgeben, auf der ButterKäseSalamiMilch drauf steht, sondern müsste dann noch auf einer Bestellliste meine Dinge suchen und dann sind die gerade nicht lieferbar und ich müsste dann eine Alternative suchen und dann ist mir das zu stressig, so dass ich dann doch lieber in einen Laden hinein gehe.

Chronisch voll, mein Kopf…

Nein, ich suche es mir nicht aus, diese Gedanken zu haben.Sie sind da und sie hatten oder haben vielleicht noch eine überlebenswichtige Funktion. Oder ich bin einfach so.
Mein Leben in Wahrscheinlichkeiten. Dazu könnte ich noch viel mehr schreiben.

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