Konjunktiv/itis

Konjunktiv/itis

Ich könnte nun berichten, dass ich die letzten vielen Wochen damit verbracht hätte, global bedeutsame Dinge zu überdenken. Dass ich extrem helle Erleuchtungen hatte. Wie z.B. der Weltfrieden herbei geführt werden könnte. Oder ich hätte ein plötzliches Heilmittel gegen die weltweit grassierendgaloppierende Menschdummheit entwickelt.
Oder ich könnte einfach darüber schreiben, welche Nichtigkeiten ich erlebte. Oder ich könnte mich über meine kinowürdigen Träume auslassen. Oder mich beklagen, dass ich armes Wesen Opfer aller widrigsten Ereignisse gewesen wäre, die nur auftreten hätten können.
Könnte. Täte. Hätte. Undsoweiter.
Meine Wahrheit ist simpler.
Ich hatte zu nichts Lust.
Ich wollte nicht mal denken, aber an solchen Versuchen scheitere ich. Im Ablenken bin ich eine Null.
Ich habe einfach die Alltage so verbracht, wie sie kamen.
Getan, was unvermeidbar ist und alles andere sein lassen.
Ja, natürlich gab es durchaus Überraschungen, vor allem der unangenehmen Art. Es gab auch so ein oder zwei ziemlich gute Überraschungen. Die blöden sind aber noch immer in der Überzahl, doch die guten weisen eine sehr gute und auf- und ausbaubare Qualität auf. Also wiegen die überschaubaren positiven Überraschungen doch noch. Qualität vor Quantität. Warum steckt im Wort Qualität eigentlich Qual drin?

Also, was war jetzt wirklich gewesen in den letzten Wochen bis Monaten?
Keine Lust. Auf gar nichts. Selbst in meinem Kopf wollte ich allein sein.
Und warum komme ich jetzt wieder aus diesem Nervenzellsumpf hervor? Hab ich etwa wieder die Lust an irgendwas entdeckt?
Ja und Nein.
Ich bemerke irgendeine Veränderung ja wo denn himmelherrgottsakra.
Ich habe absolut keine Ahnung, in welche Richtung ich mich bewege.
Aber ich bewege mich wieder. Also irgendwie.
Jede Veränderung, jede Bewegung ist besser.

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